Alterungsresistenz

Alterungsresistenz bezeichnet die Fähigkeit von Organismen, Geweben oder Zellen, altersbedingte Funktionsverluste sowie die Anfälligkeit für altersbedingte Erkrankungen zu widerstehen oder den Alterungsprozess zu verlangsamen. Der Begriff wird in der Biogerontologie verwendet, um Resilienz gegenüber dem biologischen Altern zu beschreiben; er ist nicht identisch mit einer Verlängerung der reinen Lebensdauer, sondern bezieht sich oft auf die Gesundheit im Alter (Healthspan).

Biologisch umfasst Alterungsresistenz zelluläre Eigenschaften wie proteostatische Stabilität, DNA-Reparaturkapazität, mitochondriale Funktion und effiziente Autophagie sowie systemische Merkmale wie Entzündungslevel, Stoffwechselstabilität und Stressresilienz. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind vielschichtig und beinhalten genetische Faktoren sowie zentrale Signalwege wie Insulin/IGF-1, mTOR, AMPK und die Aktivierung von Sirtuinen sowie FOXO-Transkriptionsfaktoren. Diese Pfade beeinflussen Zellzyklus, Reparaturprozesse, Proteostase und die Anpassungsfähigkeit an Umweltstress.

In Modellorganismen wie Hefe, Caenorhabditis elegans, Drosophila und Mäusen zeigen genetische oder ernährungsbedingte Eingriffe, dass Alterungsresistenz messbar erhöht werden kann, oft verbunden mit einer längeren gesundheitsbezogenen Lebensphase. Kalorienrestriktion, regelmäßige Bewegung und bestimmte pharmakologische Ansätze werden als potenzielle Mittel diskutiert, die Resilienz gegen Alterungsprozesse zu steigern.

Die Bewertung von Alterungsresistenz erfolgt über Biomarker des Alterns, Epigenetik-Uhren und funktionale Tests. Ziel ist die Erhaltung von Gesundheit und Vitalität im Alter; eine verlängerter Lebensdauer ist kein zwingendes Endziel. Die Forschung steht vor Herausforderungen wie Arten- und Individuenunterschieden, Übersetzungsbarrieren und ethischen Überlegungen.