Defizitquoten
Defizitquoten bezeichnet in der Finanz- und Haushaltspolitik Quoten oder gesetzliche Grenzwerte für Defizite eines Staates, einer Region oder einer Organisation. Sie geben an, welcher Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) oder des Gesamthaushalts maximal als neues Nettoborrowing aufgenommen werden darf. Defizitquoten dienen der fiskalischen Nachhaltigkeit, der Vergleichbarkeit von Haushaltsständen und der Einhaltung internationaler Ordnungen wie Verträge oder Stabilitätsregeln.
Zur Berechnung unterscheidet man üblicherweise das nominale Defizit (jährliche Nettoaufnahme an neuen Mitteln) und den strukturellen
Anwendungsfelder: Auf nationaler Ebene regeln Defizitquoten zulässige Höchstwerte für neue Verschuldung, oft in Verbindung mit Schuldenregeln.
Varianten: In der Praxis wird häufig der strukturelle Defizit gemessen, um zyklische Schwankungen auszugleichen; daher spricht
Kritik: Strikte Defizitquoten können die fiskalische Flexibilität einschränken, insbesondere in wirtschaftlichen Abschwüngen, und prozyklische Effekte begünstigen.