Daumenwurzelgelenk

Daumenwurzelgelenk, in der medizinischen Fachsprache articulatio carpometacarpea pollicis (CMC I), ist das Grundgelenk des Daumens. Es verbindet den ersten Metakarpalknochen mit dem Handwurzelknochen Trapezium. Das Gelenk ist ein Sattelgelenk und ermöglicht zwei Freiheitsgrade: Beugung/Streckung sowie Ab- und Adduktion, mit einer axialen Rotation, die Opposition des Daumens erlaubt. Die Gelenkpartner sind die Basis des ersten Metakarpals und das Trapezium; der Gelenkspalt ist mit hyalinem Knorpel bedeckt; die Gelenkkapsel ist robust und wird durch Bänder stabilisiert.

Primäre Stabilisatoren sind das vordere Oblique-Ligament (Beak-Ligament) als hauptsächlicher palmarer Stabilisator; dorsal liegen weitere Bänder; zusätzlich gibt es radiale und ulnare Kollateralbänder sowie intermetakarpale Bänder, die die Gelenkpfanne sichern.

Funktionell ermöglicht das CMC I-Gelenk die Oppositionsbewegung, was Grund- und Spitzenhaltungen der Hand, Kraftgriff und Pinzieren erleichtert. Die Stabilität entsteht durch eine enge Koordination von Bändern, Gelenkkapsel und den umgebenden Muskeln der Thenar-Gruppe sowie dem Adductor pollicis.

Klinisch ist das CMC I-Gelenk häufig von basaler Daumenarthrose betroffen; weitere Ursachen umfassen Überlastung, Verletzungen oder rheumatoide Erkrankungen. Symptome sind Schmerzen in der Basis des Daumens, Schwellung, Beweglichkeitseinschränkung und Kraftverlust, insbesondere bei Griffbelastung.

Diagnose erfolgt klinisch und radiologisch; Routinemäßig werden Frontal- und Seitenansichten des Daumens sowie spezielle Projektionen verwendet. In komplexen Fällen können MRT oder CT nötig sein.

Behandlung richtet sich nach Schweregrad und Aktivitätslevel: konservativ mit Ruhigstellung, NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika), topische Behandlung oder Kortikosteroid-Injektionen; operativ stehen Optionen wie Trapeziektomie mit oder ohne Interposition, Ligamentrekonstruktion mit Sehneninterposition (LRTI) oder Arthrodese des Daumenwurzelgelenks zur Verfügung.