Datenvernichtung

Datenvernichtung bezeichnet Verfahren, mit denen gespeicherte Daten unwiederbringlich gelöscht oder zerstört werden, sodass eine spätere Wiederherstellung nicht mehr möglich ist. Sie gilt sowohl für digitale Daten als auch für physische Datenträger wie Festplatten, USB-Sticks oder CDs/DVDs. Ziel ist der Schutz sensibler Informationen vor unbefugtem Zugriff und die Erfüllung rechtlicher oder vertraglicher Anforderungen.

In vielen Rechtsordnungen, darunter der Europäischen Union, spielen Datenschutz und Aufbewahrungsfristen eine zentrale Rolle. Die DSGVO und nationale Datenschutzgesetze schreiben vor, dass personenbezogene Daten nach Wegfall des Verarbeitungszwecks gelöscht oder anonymisiert werden müssen. Gleichzeitig muss zwischen Archivierung und Vernichtung unterschieden werden, und Nachweise über durchgeführte Vernichtungen sind oft zu dokumentieren.

Zu den gängigen Vernichtungstechniken gehören kryptografische Löschung, bei der der Schlüssel gelöscht wird, Überschreiben von Speicherdaten (Datensauberen) gemäß anerkannten Standards, sowie physische Zerstörung des Mediums durch Schreddern, Zerkleinern, Zersprengen oder Verbrennen. Die Wahl der Methode hängt von der Art des Mediums, dem Sicherheitsbedarf und gesetzlichen Vorgaben ab. Industriestandards wie NIST SP 800-88, ISO/IEC 27001, ISO/IEC 27040 und DIN 66399 geben Richtlinien für sichere Datenvernichtung und Sicherheitsstufen vor.

Ein wichtiger Aspekt ist der Nachweis der Vernichtung. Unternehmen führen Vernichtungsnachweise, Zertifikate oder Protokolle, um gegenüber Aufsichtsbehörden oder Geschäftspartnern Belege für die ordnungsgemäße Datenlöschung zu liefern. Regelmäßige Audits und eindeutige Prozesse helfen, Risiken durch Restdaten zu minimieren.