Datenorientiert

Datenorientiert beschreibt in der deutschen Fachsprache eine Haltung, eine Strategie oder eine Architektur, in der Daten die zentrale Rolle spielen. Ein datenorientierter Ansatz zielt darauf ab, Entscheidungen, Produktentwicklung, Geschäftsprozesse und Governance konsequent an vorhandenen Daten auszurichten, statt vorrangig auf Bauchgefühl oder isolierte Analysen zu setzen.

Der Begriff wird vor allem in Informationstechnologie, Data-Management, Data-Governance und digitalen Produktentwicklungsprozessen verwendet. Er ist verwandt mit englischsprachigen Konzepten wie data-oriented oder data-centric, wobei der Schwerpunkt stärker auf der Gestaltung von Systemen und Prozessen rund um Daten liegt, statt allein auf datengetriebener Auswertung.

Zu den Kernmerkmalen gehören Datenqualität und -konsistenz, Metadatenmanagement, Datensicherheit, Data Governance, Datenmodellierung, Interoperabilität und eine klar definierte Datenarchitektur. Ein datenorientiertes Vorgehen betont Datenquellen, -silos, Integrationsfähigkeit und die Schaffung von vertrauenswürdigen, wiederverwendbaren Datensätzen.

Anwendungsfelder reichen von datenorientierter Produktentwicklung und Business-Intelligence bis hin zu datenorientiertem Software-Engineering, bei dem Datenmodelle, API-Verträge und datengetriebene Tests im Zentrum stehen. Der Ansatz unterstützt Compliance- und Datenschutzaspekte durch nachvollziehbare Datenflüsse und Richtlinien.

Im Unterschied zum Begriff datengetrieben, der oft mit Entscheidungen verknüpft ist, betont datenorientiert eher die kulturelle und architektonische Ausrichtung auf Daten als zentrale Ressource. In der Praxis können beide Konzepte zusammenwirken, stehen jedoch oft für unterschiedliche Prioritäten: Daten als Ressource versus Entscheidungen, die aus Daten abgeleitet werden.