Cholesterinsenker

Cholesterinsenker bezeichnet eine Gruppe von Arzneimitteln, die den Spiegel des Blutcholesterins senken, insbesondere das LDL-Cholesterin, und damit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern sollen. Sie kommen bei Hyperlipidämie sowie in der primären und sekundären Prävention kardiovaskulärer Ereignisse zum Einsatz. Die wichtigsten Klassen sind Statine, Ezetimib, PCSK9-Hemmer, Gallensäure-Sequestranten, Fibrate, Niacin und Omega-3-Fettsäuren. In der Therapie kommen zudem neuere Mittel wie Bempedoinsäure oder Inclisiran zum Einsatz.

Statine hemmen die HMG-CoA-Reduktase und senken das LDL-Cholesterin typischerweise um etwa 25 bis 60 Prozent, abhängig von Substanz und Dosierung. Ezetimib reduziert die Aufnahme von Cholesterin aus dem Darm und ergänzt oft eine Statintherapie. PCSK9-Hemmer sind monoklonale Antikörper, die die LDL-Rezeptorenzahl erhöhen und LDL um rund 50 bis 60 Prozent senken; sie werden als Injektionen verabreicht. Gallensäure-Sequestranten binden Gallensäuren im Darm und fördern LDL-Senkungen, können aber Blähungen oder Verstopfung verursachen. Fibrate senken Triglyceride und können bei gemischter Dyslipidämie eingesetzt werden; Niacin senkt LDL und Triglyceride, erhöht jedoch das Risiko von Flush und Stoffwechselnebenwirkungen. Omega-3-Fettsäuren reduzieren Triglyceride; Bempedoinsäure ergänzt die Statintherapie, Inclisiran ist eine siRNA-Therapie gegen PCSK9 mit seltener Dosierung.

Indikation ist eine individuelle Risikobeurteilung: Bei persistierenden hohen LDL-Werten trotz Lebensstilanpassungen oder hohem kardiovaskulärem Risiko werden Cholesterinsenker eingesetzt. Monitoring erfolgt u. a. durch regelmäßige Lipidwerte sowie Leber- und Muskelfunktionsparameter. Nebenwirkungen variieren je nach Wirkstoffgruppe, weshalb ärztliche Anleitung und regelmäßige Kontrolle wichtig sind.