Bremskräfte

Bremskräfte (von Bremse, Bremsen) bezeichnet in der Physik und Technik Kräfte, die der Fortbewegung eines Objekts entgegenwirken und dadurch eine Abbremsung bewirken. Der Begriff wird sowohl für mechanische Bremskräfte in Fahrzeugen als auch für elektromagnetisch bedingte Verzögerungskräfte verwendet, die durch Wechselwirkungen von bewegten Teilchen mit Materie entstehen.

Im technischen Kontext bezeichnen Bremskräfte die Kräfte, die beim Bremsen von Fahrzeugen wirken. Sie entstehen durch Reibung zwischen Bremsbelägen und Bremsscheibe bzw. Trommel und werden durch den Rekalibrierungs- oder Pedalweg gesteuert. Die Bremskraft hängt ab von Reibungskoeffizienten, der Normal- oder Druckkraft, Bremsbelag- und Scheibenmaterial sowie der Geometrie des Bremssystems. Die resultierende Verzögerung lässt sich grob mit a = F/m beschreiben, wobei F die Bremskraft und m die Masse des Fahrzeugs ist.

In der Teilchen- und Plasmaphysik beschreibt eine Bremskraft die Verzögerung eines schnellen Teilchens durch elektromagnetische Wechselwirkungen mit Materie. Hierbei fallen Energieverluste durch Coulomb-Streuung an Elektronen und Kernen an; ein wesentlicher Effekt ist die Bremsstrahlung, bei der Energie durch Emission von Photonen abgegeben wird. Die Größenordnung lässt sich durch den sogenanntenStopping Power dE/dx charakterisieren, also die Energieabnahme pro Weglängeneinheit.

Bremskräfte spielen eine zentrale Rolle in der Fahrzeugtechnik, in der Analyse von Strahlungsschäden sowie in der Raum- und Teilchenphysik, wo sie als Mechanismus für Energieverlust und Teilchenverlangsamung auftreten. Der Begriff wird oft als Oberbegriff für retarding Kräfte verwendet, die aus Reibung, Widerstand oder elektromagnetischen Wechselwirkungen resultieren.