Bolzenschlusssysteme

Bolzenschlusssysteme bezeichnet eine Gruppe von Verbindungssystemen, die Bauteile durch Bolzen, Muttern und passende Zusatzteile fest zusammenhalten. Sie kommen in Maschinenbau, Anlagenbau, Fahrzeugtechnik und Bauwesen zum Einsatz und ermöglichen stabile, lösbare oder dauerhafte Verbindungen je nach Ausführung und Belastung.

Funktionsprinzip: Bei einem Bolzenschlusssystem wird der Bolzen durch die vorgesehenen Bohrungen geführt, die Bauteile werden positioniert und der Bolzen mit einem definierten Drehmoment oder durch eine Vorspannung angezogen. Die erzeugte Vorspannung presst die Bauteile gegeneinander, wodurch Reibungskräfte und ggf. eine formschlüssige Passung Lasten aufnehmen. Zur Sicherung gegen Lockerung kommen unterschiedliche Mittel zum Einsatz, wie Sicherungselemente (Sicherungsmuttern, Splinte) oder Medium zur Vibrationsdämpfung (Klebstoffe, besondere Schraubensicherungen).

Typen und Ausführungen: Bolzen- oder Schraubverbindungen verwenden Muttern oder Gewindehülsen, wobei je nach Anwendung durchgehende Bolzen oder kurze Ausführungen genutzt werden. Hochfestbolzen werden in tragenden Strukturen eingesetzt, während allgemeinere Ausführungen in Maschinenbauteilen vorkommen. Zusätzlich erhöhen Sicherungselemente, Oberflächenschutz und korrosionsbeständige Werkstoffe die Zuverlässigkeit der Verbindung.

Anwendung und Normung: Bolzenschlusssysteme finden sich in nahezu allen technischen Bereichen, in denen schnelle Montage, Demontage oder hohe Festigkeit gefordert sind. Sie beruhen auf standardisierten Komponenten wie Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben nach DIN/ISO/EN. Die Auslegung berücksichtigt Vorspannung, Tragfähigkeit, Ermüdung, Temperatur- und Umweltbedingungen sowie passende Anziehmomente.

Wartung und Sicherheit: Regelmäßige Inspektion auf Lockerung, Korrosion und Verschleiß, korrekte Wahl von Materialien und Oberflächenschutz, sowie Einhaltung der Spezifikationen zu Vor- bzw. Endvorspannung sind zentrale Aspekte einer sicheren Nutzung.