Bohrmeißel

Bohrmeißel ist ein Bauteilwerkzeug, das in Verbindung mit einem Bohrhammer oder Schlagbohrer verwendet wird, um mit tippeingeschützter Schlagwirkung Material zu lösen. Er dient dem Bohren, Ausbrechen und Ausschneiden von Öffnungen in harten Baustoffen wie Beton, Mauerwerk oder Stein und wird häufig bei Installations- oder Abrissarbeiten eingesetzt, bei denen reines Bohren nicht ausreicht.

Konstruktion und Varianten

Bohrmeißel weisen einen Schaft zur Aufnahme in den Meißel- oder Schlagwerk der Bohrmaschine auf, gängig sind SDS-plus, SDS-max oder herkömmliche Schnellspannsysteme. Kopfformen umfassen Spitzmeißel (für das Ansetzen und punktbasiertes Vorbohren), Flachmeißel (für breites Abtragen und Kantenschnitte) sowie Keil- oder Formschnitte. Ausführungen mit gehärtetem Stahl oder carbide-tippverpressten Zellen erhöhen Lebensdauer und Schneidwirkung. Je nach Einsatzgebiet gibt es auch spezielle Meißel mit längeren oder dünneren Köpfen.

Anwendungen

Bohrmeißel kommen vor allem dort zum Einsatz, wo Material locker gehackt oder Öffnungen vorbereitet werden müssen: Starten von Bohrlöchern in Beton, großflächiges Ausbrechen von Altputz, Kanal- oder Rohrdurchführungen, Anlegen von Aussparungen für Anlagenkomponenten sowie grobe Form- oder Randbearbeitung an festen Bauteilen.

Wartung und Sicherheit

Für längere Lebensdauer sollten Meißel regelmäßig auf Abnutzung geprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Bei carbide-tipped Varianten ist auf eine richtige Montage und Kompatibilität mit dem Werkzeug zu achten. Beim Arbeiten mit Bohrhämmern gelten Schutzbrille, Gehörschutz und Handschuhschutz; das passende Meißelprofil und eine geeignete Schlag- bzw. Drehmoment-Einstellung sind zu beachten, um Materialschäden und Verletzungen zu vermeiden.

Historisch gesehen hat die Entwicklung von austauschbaren Meißeln im Zusammenhang mit SDS- und Rotary-Hammer-Systemen die Effizienz beim Abtragen von Beton und Mauerwerk deutlich erhöht.