Bleigehäuse

Bleigehäuse, wörtlich „Bleihülle“, bezeichnet eine Gehäusekonstruktion aus Blei, die der Abschirmung und dem sicheren Umgang mit radioaktiven oder ionisierenden Strahlen dient. Sie wird verwendet, um Strahlendosen für Personal, Patienten und Umwelt zu reduzieren, indem die Durchdringung von Gammastrahlung, Röntgenstrahlung oder anderer hochenergetischer Strahlung verringert wird. Bleigehäuse kommen in medizinischen, industriellen und wissenschaftlichen Einrichtungen zum Einsatz, etwa um Röntgenquellen, Gammaquellen oder Detektoren zu umschließen.

Der Aufbau eines Bleigehäuses basiert auf dichtem Blei, oft unterstützt durch zusätzliche Materialien wie Stahl oder Kunststoffverbundstoffe, um mechanische Festigkeit und Stabilität zu gewährleisten. Die Dicke des Bleigehäuses oder die bleigewichteten Wandstärken werden in Lead Equivalent bzw. HVL (Half-Value Layer) angegeben, um die erforderliche Strahlungsreduktion für bestimmte Energien festzulegen. Gehäuse können verschlossen, radioaktive Quellen sicher kapseln und, je nach Anwendung, zusätzliche Merkmale wie Dichtungen, Ventilationen oder fensterartige Abschnitte aus bleihaltigem Glas aufweisen, um Beobachtung oder Wartung zu ermöglichen.

Typische Anwendungen umfassen Schutzabschirmungen rund um Röntgengeräte, Nebenkapseln für kalte oder sealed sources in der Nuklear- und Nuklearmedizin, sowie Schränke oder Schächte in Laboren und Industrieanlagen. Bleigehäuse müssen gemäß Strahlenschutzvorschriften und Normen entworfen, gebaut, geprüft und gewartet werden, um Leckagen, mechanische Beschädigungen oder unsachgemäße Handhabung zu verhindern. Entsorgung und Wiederaufarbeitung von Bleimaterialien unterliegen ebenfalls regulatorischen Vorgaben.