Biotreibstoffen

Biotreibstoffe sind Treibstoffe, die aus Biomasse gewonnen werden und erneuerbare Energiequellen darstellen. Zu den wichtigsten Typen zählen Ethanol, Biodiesel, Biogas sowie fortgeschrittene Kraftstoffe wie erneuerbare Dieselkraftstoffe. Ethanol wird durch Fermentation von zucker- oder stärkehaltigen Rohstoffen hergestellt, zum Beispiel aus Zuckerrohr, Mais oder Getreide. Biodiesel entsteht durch Transesterifizierung pflanzlicher Öle oder Fette, etwa Raps-, Soja- oder Palmöl. Biogas entsteht durch anaerobe Vergärung organischer Abfälle oder landwirtschaftlicher Reststoffe und besteht hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid.

Die Nutzung von Biotreibstoffen dient der Reduzierung fossiler Treibstoffe und kann in bestehenden Motoren eingesetzt werden, oft in Mischverhältnissen. Ethanol wird häufig als Additiv zu Benzin verwendet (Mischverhältnisse wie E10 bis E85). Biodiesel lässt sich in vielen Dieselmotoren mit geringen Anpassungen verwenden (Bezeichnungen wie B7). Biogas kann in Gasmotoren oder im Nahverkehr genutzt werden. Fortgeschrittene Technologien wie erneuerbares Diesel (Hydrierte Pflanzenöle, HVO) oder synthetische Kraftstoffe basieren auf erneuerbaren Prozessen und sollen eine bessere Kompatibilität mit bestehenden Treibstoffinfrastrukturen bieten.

Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte: Biotreibstoffe können im Lebenszyklus Treibhausgasemissionen senken, insbesondere bei sorgfältiger Auswahl von Rohstoffen und Produktionsverfahren. Allerdings können Landnutzungsänderungen, Nahrungsmittelpreisdruck und Biodiversitätsverlust auftreten, wenn Flächen für Energiepflanzen umgewidmet werden. Viele Länder setzen Nachhaltigkeitskriterien, Zertifizierungen und Förderprogramme ein, um Risiken wie indirekte Landnutzungsänderungen zu mindern, etwa in der Europäischen Union durch RED II.

Ausblick: Die Forschung konzentriert sich auf Second-Generation- und Third-Generation-Verfahren, die Abfälle, Reststoffe oder Algen nutzen, sowie auf SAF (Sustainable Aviation Fuel) für die Luftfahrt. Herausforderungen bleiben Kosten, Skalierbarkeit, Infrastruktur und politische Rahmenbedingungen. Biotreibstoffe gelten als ergänzender Baustein einer sektorübergreifenden Energiestrategie zur Emissionssenkung.