BiomasseKohlenstoffmenge

BiomasseKohlenstoffmenge bezeichnet die Menge an Kohlenstoff, die in einer bestimmten Biomasse gespeichert ist. Sie umfasst lebende Biomasse wie Bäume, Sträucher, Gräser und landwirtschaftliche Pflanzen ebenso wie tote Biomasse in Form von Holz, Laubstreu, Wurzeln und abgebautem Material. Die Größe wird üblicherweise in Tonnen Kohlenstoff (tC) oder als Kohlenstoffvorrat pro Flächeneinheit angegeben, z. B. tC pro Hektar (tC/ha). Da der Kohlenstoffanteil stark von Feuchte und Biomasseart abhängt, wird oft der Anteil am Trockengewicht verwendet: Bei terrestrischer Biomasse liegt dieser Anteil typischerweise bei etwa 45–50 Prozent, bei Holz liegt er häufig bei rund 50 Prozent. Um die BiomasseKohlenstoffmenge zu erhalten, multipliziert man das Trockengewicht der Biomasse mit dem Kohlenstoffanteil.

Zur Abschätzung der BiomasseKohlenstoffmenge werden verschiedene Methoden eingesetzt. In Wäldern basieren Schätzungen häufig auf allometrischen Gleichungen, die Durchmesser und Höhe der Bäume mit Biomasse verknüpfen, ergänzt durch Wurzel-zu-Spross-Verhältnisse. Ferner kommen Biomasse-Expansion-Faktoren, Fernerkundung (Satelliten- und Laserscanning-Daten) und Boden- bzw. Holzbefunde zum Einsatz. Für andere Lebensräume werden standortspezifische Modelle oder Erhebungen genutzt.

Die BiomasseKohlenstoffmenge ist ein Teil des gesamten Kohlenstoffspeichers eines Ökosystems, zu dem außerdem Boden-, Streu- und Wurzelkohlenstoff gehören. Sie ist relevant für Klimabewertung, Treibhausgasinventare, Landnutzungs- und Bewirtschaftungsentscheidungen sowie Lebenszyklusanalysen. Unsicherheiten ergeben sich durch Artenunterschiede, Alter, Wachstumsbedingungen, Zerstückelung der Bestände und methodische Unterschiede in den Schätzungen.