Betonüberdeckung

Betonüberdeckung ist der Abstand zwischen der äußeren Betonoberfläche und der nächsten Bewehrung (Bewehrungsdraht, -stab oder -profil). Sie wird als Dicke des Betons definiert, die die Bewehrung schützt und umgibt.

Der Zweck der Betonüberdeckung besteht darin, die Stahlbewehrung vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen, insbesondere vor Korrosion durch Austrocknung, Carbonatisierung oder Chloride. Sie trägt zugleich zur Feuerwiderstandsfähigkeit, zur Dauerhaftigkeit der Bauteile und zur Bindung zwischen Beton und Bewehrung bei. Eine ausreichende Überdeckung beeinflusst außerdem das Rissverhalten und die Lebensdauer des Bauteils.

Die Bestimmung der erforderlichen Überdeckung hängt von mehreren Faktoren ab: dem Einsatzort und der Exponierung (trocken, feucht, außen, korrosiv belastet), der Umweltklasse, der Betonzusammensetzung und dem Durchmesser der Bewehrung, sowie zusätzlichen Anforderungen wie dem Feuerwiderstand. Nationale und europäische Normen, etwa EN 1992-1-1 (Eurocode 2) und Regeln der Ausführung, geben für verschiedene Expositionsklassen Mindestüberdeckungen vor. In Deutschland werden oft Referenzwerte aus Eurocode 2 bzw. DIN-Normen angewendet.

Typische Werte liegen grob im Bereich von 20 bis 50 Millimetern, je nach Einsatzort und Beanspruchung. Innenkonstruktionen in trockener Umgebung verwenden häufig ca. 20–25 mm, feuchtere oder exponierte Teile 25–40 mm oder mehr, und aggressivere Umgebungen oder größere Bewehrungsdurchmesser können 40–50 mm erfordern. Für den Brandschutz können größere Überdeckungen vorgeschrieben sein.

In der Praxis wird die Betonkonstruktion mit der festgelegten Überdeckung im Bewehrungsplan vorgesehen. Toleranzen und Ausführung richten sich nach den jeweiligen Normen und Bauvorschriften.