Expositionsklassen

Expositionsklassen bezeichnet im deutschsprachigen Ausstellungswesen Kategorien oder Klassen, die verwendet werden, um Exponate in einer Ausstellung, auf einer Messe oder in einem Wettbewerb systematisch zu gruppieren, zu bewerten und auszustellen. Der Begriff leitet sich vom französischen Exposition bzw. dem lateinischen exponere ab und wird im Deutschen als Bezeichnung für eine Zuordnungsklasse verwendet.

In museologischen, museal-technischen und veranstaltungspraktischen Kontexten dienen Expositionsklassen der Standardisierung und Vergleichbarkeit der gezeigten Objekte. Typische Klassen gliedern nach Medium oder Gattung (zum Beispiel Malerei, Bildhauerei, Grafik, Fotografie), nach Material (Holz, Metall, Textil), nach Funktion (Industriedesign, Alltagskultur), nach Thema oder Konzeption (Naturwissenschaften, Technik) oder nach Herkunft (regional, national, international). Bei Handelsmessen, Weltausstellungen oder kulturhistorischen Ausstellungen regeln Expositionsklassen oft die Zulassung, Preisvergabe und Rangfolge der Exponate sowie deren Platzierung im Ausstellungsraum.

Historisch trugen Expositionsklassen in vielen großen Ausstellungen des 19. und 20. Jahrhunderts zur Organisation komplexer, vielfach diversificierter Sammlungen bei. Die genaue Definition kann je nach Ausstellung variieren; die Bezeichnungen wechseln zwischen Ausstellungsklassen, Wettbewerbsklassen oder Kategoriebezeichnungen.

In der heutigen Praxis finden sich Expositionsklassen vor allem in objektorientierten Ausstellungen, in Katalogisierungssystemen und in der Planung von Jurys und Preisen. Sie erleichtern Besuchern Orientierung und Richtern die faire Beurteilung.

Siehe auch: Ausstellungskategorien, Wettbewerbsklassen, Exponat, Museologie.