Besuchsentscheidungen

Besuchsentscheidungen sind Regelungen darüber, ob und unter welchen Bedingungen Besucherinnen und Besucher eine Person in einer medizinischen Einrichtung oder einer Pflegeeinrichtung sehen dürfen. Sie betreffen gewöhnlich, wer zu Besuch kommen darf, wie oft, wie lange und unter welchen Sicherheits- oder Schutzauflagen der Besuch stattfindet.

Ziel ist es, Würde, Autonomie und Privatsphäre der Patientinnen und Patienten zu wahren, zugleich Sicherheit, Infektionsschutz und den Schutz sensibler Daten zu gewährleisten. Die Entscheidungen beruhen auf individuellen Wünschen des Patienten, medizinischen Erfordernissen und organisatorischen Möglichkeiten der Einrichtung.

Bei der Entscheidungsfindung sind der Patient, soweit möglich, dessen gesetzliche Vertreter oder Bevollmächtigte, das behandelnde Team und die Einrichtungsleitung beteiligt. In manchen Fällen entscheiden auch Betreuer, Vormundschaftsgerichte oder gerichtlich bestellte Vertretungen, insbesondere bei Unmündigkeit oder eingeschränkter Entscheidungsfähigkeit.

Der Prozess umfasst in der Regel einen Antrag oder eine Anfrage, die Einschätzung der Entscheidungsfähigkeit, eine Abwägung von Nutzen und Risiken, sowie Regelungen zu Datenschutz und Datenschutzbeschränkungen. In akuten Fällen können kurzfristige Entscheidungen getroffen werden, mit späterer Nachbesserung.

Besondere Räume wie Intensivstationen oder Kinderstationen sowie Situationen der Sterbebegleitung weisen oft strengere oder spezifischere Besuchsregeln auf. In Krisen oder Pandemien können Besuchszeiten eingeschränkt oder Besuche ganz untersagt werden, um Infektionsschutz und Sicherheit zu gewährleisten.