Bestellintervalle

Bestellintervalle bezeichnet den Zeitraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bestellungen eines Lagerartikels. Sie hängen davon ab, welches Bestellmodell verwendet wird. Im kontinuierlichen Bestandskontrollsystem, auch Q-System, bleibt die Bestellmenge konstant und der Zeitraum T zwischen Bestellungen variiert mit der Nachfrage. Der Zeitraum ergibt sich grob aus T = Q / D, wobei Q die Bestellmenge und D die jährliche Nachfrage ist. Umgerechnet in Tage ergibt sich T = (Q / D) × 365.

Im periodischen Bestellsystem, dem P-System, wird stattdessen ein fester Zeitraum P gewählt, in dem regelmäßig der Lagerbestand geprüft und aufgefüllt wird. Am Ende jedes Intervalls wird der Bestand auf den Zielbestand S aufgefüllt, wodurch sich ein regelmäßiger Bestellrhythmus ergibt.

Vorteile von Bestellintervallen sind planbare Beschaffungs- und Lagerprozesse sowie potenzielle Kostenreduktionen bei Bestellaufwand. Nachteile bestehen in einem möglicherweise höheren Sicherheitsbestand und einer geringeren Reaktionsflexibilität bei Nachfragespitzen oder Lieferzeitverzögerungen.

Wichtige Einflussfaktoren sind Nachfragevariabilität, Saisonabhängigkeit, Lieferzeit und deren Zuverlässigkeit, angestrebter Servicegrad sowie Lager- und Kapitalbindungskosten. Ein einfaches Beispiel: Bei einer Jahresnachfrage von 12.000 Einheiten und einer Bestellmenge von 1.000 Einheiten ergibt sich theoretisch ein Interval von etwa 30 Tagen, also monatliche Bestellungen.

Bestellintervalle finden breite Anwendung in Beschaffung, Logistik und Inventarmanagement, insbesondere zur Planung von Beschaffungszyklen, Kapazitäten und Bestellprozessen.