Bequemlichkeitsprodukt

Bequemlichkeitsprodukt bezeichnet in der Verbraucherforschung und im Marketing ein Produkt oder eine Dienstleistung, deren zentraler Nutzen in größtmöglicher Bequemlichkeit besteht. Typische Merkmale sind geringe Einstiegshürde, einfache Bedienung, schnelle Verfügbarkeit, nahtlose Integration in bestehende Abläufe und umfassender Kundendienst. Bequemlichkeitsprodukte zielen darauf ab, Aufwand, Zeitaufwand und kognitive Belastung bei Auswahl, Kauf und Nutzung zu reduzieren.

Im Produktdesign werden solche Produkte oft durch Benutzerfreundlichkeit, Standardisierung, Automatisierung, Abonnement-Modelle und optimierte Liefer- bzw. Rückgabebedingungen realisiert. Sie fokussieren sich darauf, den Gesamterscheinungs- und Nutzungsprozess so reibungslos wie möglich zu gestalten und Hindernisse für den Abschluss einer Transaktion zu minimieren.

Wirtschaftliche Bedeutung: In Marktanalysen werden Bequemlichkeitsprodukte oft gegenüber leistungsorientierten oder preisorientierten Angeboten betrachtet; sie können höhere Margen ermöglichen, wenn Verbraucher bereit sind, Bequemlichkeit zu honorieren. Ihre Erfolgspotenziale hängen stark von der Abwägung zwischen Preis, Nutzen und wahrgenommener Einfachheit ab.

Messung: Indikatoren umfassen Werte zur Benutzerfreundlichkeit, Zeit bis zur ersten Nutzung, Wiederkaufrate, Net Promoter Score (NPS) und Abbruchquoten im Kaufprozess. Ergänzend fließen Verweildauer, Kundenbindung und Zufriedenheit in die Bewertung ein.

Beispiele: Streaming-Plattformen, schnell zubereitete Mahlzeiten, Smart-Home-Geräte, One-Click-Kauf, Abonnementdienste und Plug-and-play-PCs. Kritikpunkte betreffen potenzielle Sicherheits- und Datenschutzrisiken, Umweltaspekte durch Überfluss an Komfort und eine mögliche Abhängigkeit von digitalen Diensten.