Behälterkennzeichnung

Behälterkennzeichnung bezeichnet die Kennzeichnung von Behältern mit Informationen über Identität, Gefahren und sichere Handhabung von gelagerten Stoffen. Ziel ist eine eindeutige Identifikation, Risikokommunikation und Rechtskonformität entlang der Lieferkette. Sie findet Anwendung in Industrie, Laboren, Handel sowie Transport und Lagerung.

In der Europäischen Union erfolgt sie überwiegend nach dem Global harmonisierten System GHS, umgesetzt durch die CLP-Verordnung. Kennzeichnungen enthalten Gefahrpiktogramme, eine Signalwort, Gefahren- und Sicherheitshinweise (H- und P-Aussagen), sowie den Produkt- bzw. Stoffnamen und den Absender (Hersteller/Vertreiber). Zusätzlich müssen je nach Produktart Angaben zur Einstufung, Chargen- oder Herstellungsnummer und gegebenenfalls Hinweise zur Aufbewahrung und Erstmaßnahmen sichtbar sein. Beim Transport gelten ergänzende Kennzeichnungsvorschriften nach ADR/RID/IMDG/ICAO-TI, die sich an GHS orientieren.

Inhaltlich unterscheiden sich primäre Behälterkennzeichnungen (direkt am Produktbehälter) von Sekundärkennzeichnungen (auf Karton oder Palettenbehältern). Typische Elemente sind Produktidentifikation, Herstellerangaben, Nettonenninhalt, Haltbarkeits- oder Chargenangabe, Gefahrensymbole, Warnhinweise, Sicherheitsmaßnahmen und Kontaktinformationen. Die Lesbarkeit, Haltbarkeit, wetterfeste Kennzeichnungsmittel und Mehrsprachigkeit sind zentrale Qualitätskriterien.

Neben den Labels dienen Sicherheitsdatenblätter (SDS) als ergänzende Informationsquelle, die im Schadensfall weitere Handlungsanweisungen liefern. Regelkonforme Behälterkennzeichnung reduziert Fehlhandlungen, erleichtert Notfallmaßnahmen und unterstützt Rückverfolgbarkeit und Compliance.