Befragungsdesign

Befragungsdesign bezeichnet die systematische Planung eines Erhebungsprojekts, das auf verlässliche Aussagen über eine definierte Zielpopulation abzielt. Es umfasst Ziele, Fragestellung, Stichprobe, Erhebungsverfahren, Zeitplan und Datenverarbeitung. Ziel ist, Verzerrungen zu minimieren und die Datenqualität sicherzustellen.

Zentrale Elemente sind die Zielpopulation, der Stichprobenrahmen und die Stichprobenstrategie (Zufalls- vs Nichtwahrscheinlichkeit, Schichtung, Klumpen). Der Erhebungsmodus (persönlich, telefonisch, online, postalisch) beeinflusst Reaktionsverhalten und Kosten. Der Fragebogenaufbau, Fragearten und Reihenfolgen sind ebenfalls festzulegen.

Designs unterscheiden sich nach dem Erhebungszeitraum: Querschnitt (eine Befragung zu einem Zeitpunkt) versus Längsschnitt (mehrere Befragungen derselben Personen). Zusätzlich können Pilot- oder Pretestphasen sowie Multi-Mode-Designs eingesetzt werden; jeder Modus bringt spezifische Bias-Risiken mit sich.

Die Fragebogenentwicklung umfasst Formulierung, Pretests, kognitives Interviewen, Routinglogik und Antwortformate (offene/geschlossene Fragen, Likert-Skalen, semantische Differentiale). Ziel ist Verständlichkeit, Reliabilität und Validität der Messinstrumente; außerdem werden Fragefolgen und Feldanweisungen optimiert. Vorabtests prüfen häufig auch Layout und Benutzerfreundlichkeit.

Qualitätssicherung betrifft Stichprobenqualität, Response-Rate, Nonresponse-Bias, Messfehler und Gewichtung. Ethik, Datenschutz (DSGVO) und Transparenz sind Pflicht; eine ordentliche Dokumentation von Methoden, Feldverlauf und Datenverarbeitung ist unerlässlich.