Baumtopologien

Baumtopologie bezeichnet eine Netzwerktopologie, bei der die Knoten in einer baumartigen Hierarchie verbunden sind. Aus graphentheoretischer Sicht handelt es sich um einen Baum: einen zusammenhängenden, azyklischen Graphen mit einem Wurzelknoten, von dem aus Verzweigungen in Ebenen ausgehen. Jeder Knoten außer der Wurzel besitzt genau einen Elternknoten. In der Praxis entspricht dies oft einer hierarchischen Verkabelung, bei der Teilnetze über Backbone-Verbindungen zu größeren Strukturen zusammengeführt werden.

Eigenschaften einer Baumtopologie umfassen klare Hierarchie, eindeutige Pfade zwischen Knoten und eine einfache Erweiterbarkeit durch das Hinzufügen neuer Unterbäume. Durch die Struktur lassen sich Verwaltung und Fehlersuche auf höheren Ebenen erleichtern, und größere Netze lassen sich schrittweise skalieren. Allerdings erhöht sich die Abhängigkeit von zentralen Verbindungsstellen oder Backbone-Segmenten, sodass Ausfälle oder Engpässe in höheren Ebenen größere Teile des Netzes betreffen können. Die Routing- und Wartungslogik wird tendenziell kompakt, aber Fehler in einer Kante oder Verzweigung können isolierte Teilbereiche verursachen.

Typische Anwendungen finden sich in Unternehmens- und Campus-Netzen, wo eine klare organisatorische Struktur und kontrollierbare Ausdehnung gewünscht sind. Baumtopologien treten oft als Baum innerhalb eines größeren Netzwerks auf, etwa durch Zusammenführung mehrerer Stern- oder Bereichsnetze unter einem gemeinsamen Backbone. Im Vergleich zu Mesh-Topologien bietet sie eine einfachere Verwaltung und planbare Ausdehnung, geht aber oft auf Kosten erhöhter Anfälligkeit gegenüber zentralen Backbone-Fehlern.