Bauablaufpläne

Bauablaufpläne sind Planungsdokumente im Bauwesen, die die zeitliche Abfolge der Bauarbeiten, deren Abhängigkeiten und wesentlichen Schnittstellen auf der Baustelle abbilden. Sie dienen der Koordination der Gewerke, der Vorhersehung von Engpässen und der rechtzeitigen Fertigstellung des Bauvorhabens.

In der Regel umfasst ein Bauablaufplan die einzeln dargestellten Aktivitäten, ihre Dauer, Vorgänger- und Nachfolger-Beziehungen, Meilensteine, den kritischen Pfad, Ressourcen (Personal, Geräte, Materialien) sowie zeitliche Rahmensetzungen und Schnittstellen zu Nachunternehmern.

Er wird in der Regel von Bauleitung, Bauplanern oder Terminplanern erstellt und basiert auf Methoden des Netzplanens, wie CPM oder PERT, aus einer Gliederung der Arbeiten (Arbeitsstruktur) abgeleitet.

Der Bauablaufplan dient der Einweisung der beteiligten Firmen, der Logistik, Materialanlieferung und Bauabläufe auf der Baustelle. Er ermöglicht die Überwachung des Fortschritts, das Erkennen von Engpässen, das Management von Änderungen und die Kommunikation mit Auftraggebern und Behörden. In vielen Ausschreibungen und Verträgen im deutschen Bauwesen ist der Bauablaufplan Bestandteil der Planungs- und Ausführungsunterlagen.

Unterscheidung: Der Bauablaufplan beschreibt die Reihenfolge und Schnittstellen mit Blick auf die zeitliche Abfolge und Abhängigkeiten, während der Bauzeitplan bzw. Terminplan stärker auf konkreten Terminen und Endterminen basiert. In der Praxis werden beide oft zusammen genutzt.

Für die Erstellung und Pflege kommen Software-Tools zum Einsatz, wie MS Project oder Primavera P6; regelmäßig wird der Plan aktualisiert, um Verzögerungen, Nachträge und Änderungen abzubilden.