Baselinekontroll

Baselinekontroll bezeichnet den Prozess, bei dem ein definiertes Referenzniveau (die Baseline) erstellt, dokumentiert und regelmäßig mit der aktuellen Situation verglichen wird, um Abweichungen zu erkennen, zu bewerten und zu steuern. Ziel ist es, Konsistenz, Nachvollziehbarkeit und eine stabile Grundlage für zukünftige Veränderungen zu gewährleisten.

In der Projekt- und Produktentwicklung umfasst Baselinekontrolle typischerweise die Festlegung einer Baseline für Umfang, Terminplan und Kosten. Änderungen werden nach formellem Change-Management-Prozess bewertet und genehmigt, wobei die Baseline als Maßstab für Abweichungen dient und Statusberichte liefert.

Im IT- und Systemkontext geht es um Baseline-Konfigurationen. Die Baselinekontrolle prüft, ob Systeme und Anwendungen den definierten Sicherheits- und Betriebsstandards entsprechen. Abweichungen, oder Drift, werden identifiziert, dokumentiert und korrigiert. Regelmäßige Audits, Drift-Erkennung und Anpassungen der Baselines gehören dazu.

In der Fertigung, im Gesundheitswesen oder in der Forschung kann Baselinekontrolle die Erfassung von Ausgangsdaten, Kalibrierungen oder Referenzmessungen umfassen, um Folgemaßnahmen vergleichbar und nachvollziehbar zu machen.

Typische Methoden umfassen die formale Freigabe der Baseline, sorgfältige Dokumentation, Monitoring- und Auditing-Prozesse, Versionierung der Baselines sowie den Einsatz von Konfigurations- und Änderungsmanagement-Tools. Herausforderungen sind sich wandelnde Anforderungen, Automatisierung der Drift-Erkennung und das Gleichgewicht zwischen Stabilität und notwendiger Veränderung. Sie dient der Transparenz, Nachverfolgbarkeit und Risikoreduzierung.

Siehe auch Baseline, Change Management, Drift, Konfigurationsmanagement.