BaselIIIVorschriften

Basel IIIVorschriften, Basel III, sind internationale aufsichtsrechtliche Vorgaben des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht, mit denen die Widerstandsfähigkeit von Banken nach der Finanzkrise 2007/2008 gestärkt werden soll. Basel III baut auf Basel II auf und ergänzt es um höhere Qualitäts- und Quantitätsanforderungen an Eigenkapital, verschärfte Liquiditäts- und Leverage-Vorgaben sowie eine verbesserte Risikosteuerung. Ziel ist es, Verluste besser aufzufangen und die Kreditvergabe in Stressphasen zu stabilisieren.

Eigenkapital: Ein zentraler Pfeiler ist der erhöhte Anteil an hochwertigem Eigenkapital, insbesondere Kernkapital (Common Equity Tier 1, CET1). Die Mindest-CET1-Quote liegt formell bei 4,5%, hinzu kommen Puffer wie der Kapitalerhaltungs-Puffer von 2,5% sowie ggf. konjunkturelle Puffer (0–2,5%) und systemische Risikopuffer. Insgesamt steigt der erforderliche Pufferbestand an qualitativ hochwertigem Kapital deutlich.

Liquidität und Refinanzierung: Basel III führt zwei zentrale Liquiditätskennzahlen ein: den Liquidity Coverage Ratio (LCR), der sicherstellt, dass ausreichend hochwertige Liquidität für 30 Tage vorhanden ist, und den Net Stable Funding Ratio (NSFR), der stabile Refinanzierung über längere Zeiträume fördert.

Hebelwirkung und Risikogewichtung: Zusätzlich zu Kapital- und Liquiditätsanforderungen wird ein passives Leverage-Verhältnis eingeführt, um eine übermäßige Verschuldung zu begrenzen. Die Richtlinien regeln außerdem die Risikogewichtung von Aktiva und verbessern das aufsichtsrechtliche Management von Markt-, Kredit- und Betriebsrisiken.

Umsetzung: Basel III wird weltweit durch nationale Regelwerke umgesetzt. In der Europäischen Union erfolgt die Umsetzung vornehmlich durch CRR und CRD IV; weitere Länder implementieren Basel III über nationale Gesetze. Kritisch werden teilweise Komplexität, Kosten und Übergangsfristen diskutiert, während Befürworter die erhöhte Stabilität betonen.

---