Bargeldversorgung

Bargeldversorgung bezeichnet die Gesamtheit der Prozesse und Strukturen, die der Bereitstellung von Bargeld in einer Volkswirtschaft dienen. Dazu gehören die Herstellung von Banknoten und Münzen, deren Verteilung, Transport, Lagerung und Abrechnung sowie die funktionsfähige Zahlungsinfrastruktur, die Barzahlungen ermöglicht. Ziel ist die sichere, zuverlässige und zeitnahe Verfügbarkeit von Bargeld für Verbraucherinnen, Verbraucher und Unternehmen.

Zu den Akteuren gehören Zentralbanken (in Deutschland die Deutsche Bundesbank), Geschäftsbanken, Unternehmen der Bargeldlogistik, Betreiber von Geldautomaten und Filialnetzen. Der Bargeldkreislauf umfasst Herstellung, Transport, Sortierung, Prüfung auf Fälschungen, Lagerung und Recycling von Banknoten und Münzen sowie deren Verteilung an Handel, Unternehmen und private Endkunden. Die Abrechnung erfolgt über Zahlungssysteme, Kassensysteme im Handel und Ein- bzw. Auszahlungen bei Banken.

Die Bedeutung der Bargeldversorgung: In Deutschland bleibt Bargeld ein verbreitetes Zahlungsmittel, auch wenn die Nutzung von Karten- und Onlinezahlungen zugenommen hat. Bargeld bietet Anonymität, Teilhabe für alle Bevölkerungsgruppen und eine Krisenresilienz der Zahlungsinfrastruktur. Gleichzeitig treiben Digitalisierung und Marktkräfte die Reduktion mancher Bargeldbestände voran. Banken, Handel und öffentliche Stellen investieren in Logistik, Sicherheitsstandards, Fälschungsschutz und robuste Infrastrukturen wie zuverlässige Geldautomaten.

Herausforderungen und Politik: Die Verfügbarkeit von Bargeld ist insbesondere in ländlichen Regionen eine Aufgabe, da Filialschließungen und Bargeldlogistik zu Versorgungslücken führen können. Kosten, Sicherheitsanforderungen und regulatorische Vorgaben beeinflussen die Bargeldversorgung. Debatten drehen sich um Barrierefreiheit, finanzielle Teilhabe älterer und einkommensschwacher Menschen sowie die Rolle von Bargeld als Bestandteil der kritischen Infrastruktur. Maßnahmen umfassen den Erhalt von Geldautomaten, öffentlich-private Kooperationen und Notfallpläne.