AxonSchädigung

AxonSchädigung, auch Axonschädigung genannt, bezeichnet eine Schädigung der Axone, der langen Fortsätze von Neuronen, die Signale zu Zielzellen transportieren. Sie kann im peripheren Nervensystem (PNS) oder im Zentralnervensystem (ZNS) auftreten und führt häufig zu Beeinträchtigungen der Signalleitung.

Pathophysiologie: Durch die Schädigung wird der axonale Transport (anterograd und retrograd) gestört. Es kommt zu einer Degeneration distal zum Schaden, der als Wallerian-Degeneration bekannt ist. Im PNS kann die Axonregeneration unter Unterstützung von Schwann-Zellen und dem Endoneurium fortsetzen; im ZNS ist die Regeneration stark eingeschränkt durch inhibitorische Moleküle, Gliazellen und Barrieren.

Ursachen: Traumatische Verletzungen wie Dehnung, Quetschung oder Schnitt des Nervs; diffuse axonale Verletzungen nach Schädel-Hirn-Trauma; Kompression; metabolische und toxische Einflüsse (Diabetes, Alkohol, Vitaminmängel, Schwermetalle, Chemotherapeutika wie Vincristin, Cisplatin); Infektionen und inflammatorische Erkrankungen; genetische Axonopathien.

Klinik und Diagnostik: Die Symptomatik hängt von Ausmaß und Ort ab; häufig längenkodierte sensorische Ausfälle und Muskelschwäche. Elektrophysiologische Untersuchungen (Nervenleitgeschwindigkeitsmessung, Elektromyographie) zeigen reduzierte Amplituden der motorischen und sensiblen Potenziale mit relativ unverändertem oder nur leicht reduziertem Leitgeschwindigkeitsverlust bei reinen Axonopathien. Bildgebende Verfahren unterstützen oft die Lokalisierung der Läsion; die Bestimmung der Ursache erfolgt über Labor- und bildgebende Tests.

Therapie und Prognose: Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung; physikalische Therapie, Schmerzmanagement und Rehabilitationsmaßnahmen sind zentral. Bei PNS-Schäden besteht bei milden bis moderaten Verletzungen Regeneration über Monate hinweg; im ZNS sind bleibende Defizite häufiger. Frühzeitige Behandlung der verursachenden Bedingung fördert Outcomes.