Automatisierungsregeln

Automatisierungsregeln sind codierte Direktiven, die das Verhalten eines automatisierten Systems festlegen. Sie bestimmen, welche Aktionen unter bestimmten Bedingungen ausgeführt werden, basierend auf Eingaben, Zuständen oder Ereignissen. Typische Darstellungsformen sind If-Then-Regeln, Event-Condition-Action-Regeln oder Zustandsautomaten in Form von Workflows oder Regelmengen.

Sie finden Anwendung in verschiedenen Domänen, etwa in der industriellen Prozessautomation, in Gebäudetechnik und Heimautomation sowie in IT-, Software- und Geschäftsprozessen. Ziel ist es, Reaktionen automatisiert, zuverlässig und reproduzierbar zu gestalten.

Eine Regel besteht üblicherweise aus Bedingungen (wenn) und Aktionen (dann). Oft kommen Parameter wie Priorität, Auslösezeit oder Hindernisprüfungen hinzu. Regelbasierte Systeme verwenden Regel-Engines oder BRMS, um Regeln zu evaluieren, Konflikte zu vermeiden und Laufzeitänderungen ohne Programmierung zu ermöglichen.

Bei der Gestaltung sind Determinismus, Fehlerhandhabung, Sicherheitsanforderungen, Wartbarkeit und Skalierbarkeit zentrale Kriterien. Regeln sollten eindeutig formuliert, modular aufgebaut und versioniert sein, damit Änderungen nachvollziehbar bleiben. Eine sinnvolle Governance umfasst Dokumentation, Audit-Trails, Testläufe und Change-Management.

Beispiele: In der Heimautomation schaltet eine Regel das Licht ein, wenn Bewegung erkannt wird und es dunkel ist. In der Industrie regelt eine Temperaturregelung Kühlung, wenn der Messwert über einen Schwellenwert steigt. In Software-Systemen senden Regeln Benachrichtigungen oder stoppen Prozesse bei bestimmten Fehlerzuständen.