Ausführungsrisiken

Ausführungsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass eine geplante Transaktion, ein Auftrag oder eine Umsetzung nicht wie vorgesehen durchgeführt wird. Im Kontext der Finanzmärkte bezieht sich der Begriff insbesondere darauf, dass ein Auftrag nicht zum gewünschten Preis, innerhalb des vorgesehenen Zeitraums oder in der vollen Menge ausgeführt wird.

Ursachen für Ausführungsrisiken umfassen Liquiditätsengpässe, Marktvolatilität, die Größe des Auftrags im Verhältnis zur verfügbaren Liquidität, Latenzzeiten und technische Einschränkungen, Wegwahl und Handelsplätze, Gegenparteirisiken sowie Compliance- oder Abwicklungsprobleme. Weitere Einflussfaktoren sind Marktfragmentierung, Verzögerungen durch Handelssysteme, regulatorische Beschränkungen und operative Fehler.

Die Folgen reichen von Preisgleiten (Slippage), Teil- oder Nichtausführung bis hin zu höheren Transaktionskosten, Markteinfluss (Market Impact) und potenziellen Reputationsrisiken. Für Portfolioperformance können Ausführungsrisiken zu Abweichungen von der angestrebten Benchmark oder Strategie führen.

Zur Minderung von Ausführungsrisiken dienen prä- oder post-trade Maßnahmen wie robustes Order-Routing, algorithmische Handelsstrategien (z. B. VWAP, TWAP), dynamische Auswahl von Handelsplätzen, Fragmentierungsmanagement und Liquiditätsdiagnostik. Ergänzend sind regelmäßige Überwachung in Realzeit, Backtests, Kontinuitäts- und Notfallpläne, stabile IT-Infrastruktur und das Management von Drittanbieterrisiken wichtig.

Typische Kennzahlen zur Messung von Ausführungsrisiken sind Slippage, Implementations Shortfall, Fill Rate, Realisierte Preise gegenüber Referenzpreisen, Latenzzeiten und der Anteil der vollständig ausgeführten Orders.