Asphyxiationsrisiko

Asphyxiationsrisiko bezeichnet das Risiko, durch unzureichende Sauerstoffzufuhr oder durch das Vorhandensein toxischer oder erstickungsgefährdender Substanzen zu ersticken oder schwere Beeinträchtigungen der Sauerstoffversorgung zu erleiden. Es umfasst sowohl Umwelt- als auch Verhaltensfaktoren.

Ursachen sind niedriger Sauerstoffgehalt in der Umgebungsluft, chemische Erstickungsstoffe wie Kohlenmonoxid (CO), Cyanwasserstoff (HCN) oder Schwefelwasserstoff (H2S), sowie das Verdrängen von Luft durch inertgase wie Stickstoff in geschlossenen Systemen. Weitere Mechanismen sind blockierte Atemwege oder Druckverhältnisse, die eine ausreichende Atmung verhindern.

Risikokontexte finden sich vor allem in der Arbeit in engen Räumen wie Tanks, Silos, Schächten, Kläranlagen oder Bergbaubetrieben, aber auch in der Chemie-, Bau- oder Landwirtschaft. Freizeitaktivitäten in schlecht belüfteten Bereichen oder Situationen, in denen frische Luft nicht zuverlässig zugeführt wird, können ebenfalls das Risiko erhöhen.

Zur Prävention gehören eine frühzeitige Gefährdungsbeurteilung, angemessene Belüftung, das Monitoring von Sauerstoff und relevanten Gasen (z. B. O2, CO, H2S), sowie organisatorische Maßnahmen wie Sperrungen, Absperrungen und Schulungen. Geeignete persönliche Schutzausrüstung, einschließlich atmungsaktiver Geräte oder Selbstretter, kann in bestimmten Situationen erforderlich sein. Notfallpläne, sicheres Vorgehen bei Gaswarnungen und klare Rettungsvorschriften sind essenziell.

Im Verdachtsfall auf Asphyxiation gilt: Umgebung sichern, betroffene Person rasch in Freie Luft bringen, Notruf absetzen und, falls möglich und sicher, mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen, während weitere Hilfe eingreift.