Arbeitsarzt

Ein Arbeitsarzt ist ein Arzt, der sich auf Arbeitsmedizin spezialisiert hat und die Gesundheit von Beschäftigten am Arbeitsplatz schützt, erhält und fördert. Er wirkt präventiv, diagnostisch und beratend und trägt zur Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen bei. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird der Begriff häufig verwendet; in einigen Ländern spricht man auch von Betriebsarzt oder Arbeitsmediziner.

Zu den typischen Aufgaben eines Arbeitsarztes gehören die betriebsärztliche Vorsorgeuntersuchung, die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden und die Beratung von Unternehmen zu Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und ergonomischen Arbeitsplatzgestaltungen. Er bewertet Gefährdungen durch chemische, biologische oder physikalische Belastungen, wirkt bei der Risiko- und Gefährdungsbeurteilung mit und entwickelt Maßnahmen zur Prävention. Bei Erkrankungen oder Unfällen steuert er die medizinische Wiedereingliederung und unterstützt rehabilitative Prozesse. Zusätzlich berät er zu Impfvorschriften, Gesundheitsförderung und zur Gestaltung gesundheitsfördernder Arbeitsabläufe.

Arbeitsärzte arbeiten überwiegend im Betriebsärztlichen Dienst von Unternehmen, in öffentlich-rechtlichen Gesundheitsdiensten oder bei privaten Dienstleistern. Sie führen regelmäßige Betriebsbegehungen durch, stehen dem Management beratend zur Seite und arbeiten eng mit Sicherheitsfachkräften, Fachkräften für Arbeitssicherheit sowie dem Betriebsrat zusammen. Die Arbeit erfolgt unter strenger ärztlicher Schweigepflicht, mit Fokus auf Freiwilligkeit und Vertraulichkeit der individuellen Gesundheitsinformationen.

Qualifikation und Ausbildung erfolgen durch ein abgeschlossenes Medizinstudium sowie eine Facharztausbildung in Arbeitsmedizin (in Deutschland häufig als Facharzt für Arbeitsmedizin bezeichnet). In anderen Ländern gelten vergleichbare Ausbildungswege. Die Rolle des Arbeitsarztes ist zentral für rechtliche Compliance, Gesundheitsförderung und nachhaltige Produktivität am Arbeitsplatz.