AntiReflexBeschichtung

Antireflexbeschichtung bezeichnet eine Mehrschicht-Thin-Film-Beschichtung, die auf optische Oberflächen aufgebracht wird, um das Reflexionsvermögen zu reduzieren und die Transmissionsrate zu erhöhen. Typische Anwendungsbereiche sind Brillengläser, Kamera- und Objektivlinsen, Displays, Mikro- und Solarzellen sowie Labor- und Messgeräte.

Funktionsprinzip ist Interferenz. Durch abwechselnd geringe und höhere Brechungsindizes sowie eine passende Schichtdicke werden die am Luft-Glas-Grenzflächen entstandenen reflektierten Strahlen so verschränkt, dass sie sich gegenseitig auslöschen. Bei einfallendem Licht wird oft eine Quarter-Wave-Schicht (eine Schicht mit der optischen Dicke eines Viertels der designten Wellenlänge) verwendet; für breitere Spektren kommen mehrere Lagen zum Einsatz, um Reflexion über einen größeren Wellenlängenbereich zu reduzieren.

Materialien und Optik. Für sichtbares Licht werden üblicherweise Materialien mit niedrigem Brechungsindex wie Magnesiumfluorid (MgF2) oder Siliziumdioxid (SiO2) als Low-Index-Schichten genutzt und Materialien mit höherem Index wie TiO2 oder ZrO2 als High-Index-Lagen. Die Wahl der Materialien richtet sich nach dem Substrat (z. B. Glas, Kunststoff) sowie Umwelt- und Haltbarkeitsanforderungen.

Herstellung und Eigenschaften. Die Beschichtungen entstehen durch physikalische oder chemische Abscheidung, etwa PVD-/Sputter- oder CVD-Verfahren, oft mit begleitender Oberflächenbearbeitung zur Haftung. Vorteile sind erhöhte Transmission, verbesserter Kontrast und reduziertes Streulicht. Limitierungen umfassen Empfindlichkeit gegenüber Einfallswinkel, Farbverschiebungen bei schräg einfallendem Licht und potenzielle Haftungs- oder Umweltprobleme unter Feuchtigkeit oder Kratzbelastung.