Anlegerziel

Anlegerziel bezeichnet im Finanzwesen das vom Anleger verfolgte Ziel mit einer Investition oder einem Portfolio. Es umfasst die angestrebte Kapitalentwicklung, die Risikobereitschaft sowie den zeitlichen Rahmen und die Verfügbarkeit von Mitteln. Das Anlegerziel dient als Leitlinie bei der Auswahl von Anlagen, der Zusammenstellung des Portfolios und der Festlegung von Messgrößen für Erfolg und Risiko. Es unterscheidet sich von der Anlagestrategie, die konkrete Anlageinstrumente, Regeln und Prozesse beschreibt, während das Anlegerziel das Warum des Investments festhält.

Typische Bestandteile eines Anlegerziels sind: Kapitalerhalt als Grundkonzept in unsicheren Märkten; Ertrag oder laufende Einkünfte; langfristige Wertsteigerung; sowie ausreichende Liquidität für kurzfristige Bedürfnisse. Weitere Einflussfaktoren sind die Risikobereitschaft des Anlegers, der Anlagehorizont, steuerliche Aspekte und besondere Constraints wie Rechts- oder Regulierungsvorgaben. Die Kombination dieser Faktoren bestimmt das Profil des Anlegers, oft als Anlegerprofil oder Risikoprofil bezeichnet, das wiederum die gewählte Anlagestrategie beeinflusst.

In der Praxis wird das Anlegerziel zu Beginn einer Beratung oder Planung festgelegt, dokumentiert und regelmäßig überprüft. Veränderungen der Lebenssituation, der Märkte oder steuerlicher Rahmenbedingungen können eine Anpassung des Ziels erfordern. Für Finanzprodukte wird das Anlegerziel oft in Produktinformationen oder Kundenprofilen konkretisiert, etwa durch Zielrendite, Benchmark oder Risikokennzahlen, an denen sich Performance und Risiko messen lassen.