Anlagekonto

Anlagekonto ist ein Begriff, der in der deutschen Finanzwelt zwei Bedeutungen hat. In der Bilanzierung bezeichnet es ein Aktivkonto, das dem Anlagevermögen zugeordnet ist. Es dient der systematischen Erfassung langfristig nutzbarer Vermögenswerte wie Grundstücke, Gebäude, Maschinen, immaterielle Vermögenswerte und Beteiligungen. Über dieses Konto werden Zugänge, Veränderungen durch Umbauten sowie Abschreibungen abgebildet. Der Kontencharakter bestimmt, wie Wertänderungen verbucht werden, etwa planmäßige Abschreibungen und außerplanmäßige Wertberichtigungen. In der Praxis gehört das Anlagekonto oft zum Anlagevermögensektor des Kontenplans und zeigt Buchwert, Zu- und Abgänge im Verlauf der Nutzungsdauer.

Im Privatkundengeschäft wird der Begriff auch für ein Konto verwendet, auf dem Gelder für Investitionen bereitgehalten werden. Es kann als cash- oder Sammelkonto dienen, auf dem regelmäßige Spar- oder Anlagebeträge eingehen oder von dem aus Wertpapierkäufe finanziert werden. Häufig steht ein Anlagekonto in Zusammenhang mit einem Wertpapierdepot: Das Depot verwahrt die Wertpapiere, während das Anlagekonto die flüssigen Mittel für Transaktionen bereitstellt. Je Institut kann das Anlagekonto Zins- oder Ertragsausschüttungen abbilden, Gebühren erheben oder Überziehungen zulassen.

Abgrenzung zu verwandten Begriffen: Ein Wertpapierdepot (Depotkonto) ist der Lagerort der Wertpapiere; das Anlagekonto ist oft das zugehörige Zahlungs- oder Sammelkonto. In der Buchführung dient es als Aktivkonto zur Abbildung des Anlagevermögens und unterliegt Abschreibungen.

Steuerliche Aspekte betreffen Erträge aus Anlagen; Zinsen und Dividenden fallen meist unter die Abgeltungsteuer; konkrete Regelungen hängen vom Institut und dem Kontomodell ab.