Ankereffekte
Der Ankereffekt, auch Anchoring-Effekt genannt, ist eine kognitive Verzerrung, bei der eine zunächst präsentierte Information – der Anker – die nachfolgende Schätzung, Bewertung oder Entscheidung stark beeinflusst. Selbst wenn der Anker willkürlich, unbegründet oder irrelevant ist, dient er als Referenzrahmen, von dem aus Anpassungen erfolgen, die oft unzureichend ausfallen.
Ursprung: Der Effekt wurde in den 1970er-Jahren von Daniel Kahneman und Amos Tversky in Experimenten zum Schätzen
Funktionsweise: Der Anker dient als kognitiver Referenzpunkt; die anschließende Anpassung ist begrenzt, weil Unsicherheit, Halbwissen oder
Anwendungsfelder: In der Wirtschaft beeinflusst der Ankereffekt Preisverhandlungen, Angebots- oder Verkaufspreise, Bewertungen von Vermögenswerten und Prognosen.
Gegenmaßnahmen: Bewusstsein für den Effekt fördern, mehrere unabhängige Schätzungen einholen, konkrete Ober- und Untergrenzen festlegen, neutrale