Anforderungssabdeckung

Anforderungssabdeckung bezeichnet das Ausmaß, in dem Anforderungen eines System- oder Softwareprojekts durch Artefakte wie Designs, Implementierungen oder Tests adressiert werden. Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle Anforderungen verstanden, nachverfolgbar und ausreichend behandelt sind, um Qualität, Risiko- und Änderungsmanagement zu unterstützen.

Sie hängt eng mit der Rückverfolgbarkeit (Traceability) zusammen. Typische Abdeckungsarten sind Designabdeckung (Zuordnung von Anforderungen zu Designentscheidungen), Implementierungsabdeckung (Zuordnung zu implementierten Funktionen) und Testabdeckung (Abdeckung durch Tests). Je nach Risiko oder Komplexität können unterschiedliche Abdeckungsgrade sinnvoll sein.

Messung erfolgt oft über eine Traceability-Matrix, die Anforderungen Systemkomponenten, Entwürfe und Testfälle zuordnet. Der Abdeckungsgrad wird häufig als Prozentsatz der vollständig adressierten Anforderungen angegeben. Gap-Analysen identifizieren fehlende Verknüpfungen oder Lücken in der Abdeckung. Werkzeuge unterstützen Requirements-, Test- und Lifecycle-Management.

In der Praxis wird Anforderungssabdeckung durch definierte Abdeckungsziele, regelmäßige Reviews und automatisierte Checks in Build- oder Integrationsprozessen sichergestellt. Eine gute Abdeckung erhöht Transparenz, erleichtert Änderungsmanagement und verbessert die Nachweisführung gegenüber Stakeholdern.

Herausforderungen umfassen unklare oder sich wandelnde Anforderungen, Skalierungsprobleme in großen Projekten und die Balance zwischen vollständiger Abdeckung und pragmatischem Aufwand. Nutzen sind gesteigerte Qualität, geringeres Ausfallrisiko, bessere Nachverfolgbarkeit und verbesserte Kommunikation zwischen Fachbereichen, Entwicklung und Test.