Aktivierungssysteme
Aktivierungssysteme bezeichnet in der Neurowissenschaft ein Netz von Gehirnstrukturen und chemischen Systemen, das die Grundstimmung des Gehirns, die Wachheit und die Bereitschaft zur Informationsverarbeitung reguliert. Zentral ist das retikuläre Aktivierungssystem (RAS), ein diffuses Nervennetzwerk im Hirnstamm, das Projektionen zum Kortex und zum ThalamusSend und so das Bewusstsein und die Vigilanz aufrechterhält. Neben dem RAS spielen mehrere neuromodulatorische Pfade eine Rolle, die die kortikale Aktivierung fein abstimmen.
Zu den wichtigsten Systemen gehören der noradrenerge (Locus coeruleus) und der cholinerge (Basalvorhof) Pfad, die die
Funktionell regulieren Aktivierungssysteme den Schlaf-Wach-Rhythmus, die allgemeine Wachsamkeit, die selektive Aufmerksamkeitsleistung, die sensorische Verarbeitung und die
Klinisch sind Dysfunktionen dieser Systeme mit Schlafstörungen (Schlaflosigkeit, Narkolepsie), Aufmerksamkeitsdefiziten, Bewusstseinsstörungen bis hin zu Demenzphasen verbunden.
Historisch geht der Begriff auf die Entdeckung des retikulären Aktivierungssystems von Moruzzi und Magoun (1949) zurück,