Achsfehlern

Achsfehler (Plural: Achsfehlern) bezeichnet Abweichungen der Achse eines Bauteils oder Systems von der ideal vorgesehenen Achse. Dabei kann es sich um lineare Versätze, Winkel- oder Rotationsfehler handeln, die die Orientierung, Lage oder den Verlauf der Achse betreffen. Allgemein unterscheiden Fachleute Achsfehler in Lagefehler (Versatz), Winkel- bzw. Schiefstellungen und Lauf- bzw. Rundlauffehler.

Ursachen für Achsfehler sind Fertigungs- und Montagetoleranzen, Verschleiß, Temperaturänderungen, ungleichmäßige Belastung, Lagerspiele sowie Kalibrier- bzw. Messfehler von Messsystemen. Abhängig von der Anwendung können Achsfehler auch durch Bauteilalterung, Schmierzustand oder unvollständige Spannungen verstärkt werden.

Die Auswirkungen von Achsfehlern betreffen maßliche Genauigkeit, Passgenauigkeit und Reproduzierbarkeit. Sie können zu ungleichmäßigem Verschleiß, erhöhten Vibrationen, schlechter Oberflächengüte und längeren Fertigungszeiten führen. In Mess- und Prüfsystemen können Achsfehler systematische Fehler in Messwerten verursachen und die Rückführung auf Referenzpunkte erschweren.

Messung und Korrektur von Achsfehlern erfolgen durch spezielle Prüf- und Kalibrierverfahren. Typische Methoden umfassen Rundlauf- und Geradheitsmessungen, Achsenlauf- oder Pendeltests, den Einsatz von Koordinatenmessmaschinen (CMM), Laser-Tracker oder Encoderkalibrierung. Zur Korrektur dienen physische Ausrichtung der Achsen, Nachziehen von Befestigungen, Justage von Lagern und Spindeln, Temperaturkompensation sowie gegebenenfalls softwareseitige Kompensation der Achsfehler in der Steuerung.

Anwendungen finden sich in CNC-Werkzeugmaschinen, Robotik, Präzisionsinstrumenten und optischen Systemen, wo geringe Achsfehler wesentlich zur Genauigkeit und Wiederholbarkeit beitragen.