Abschirmkästen

Abschirmkästen sind geschlossene Metallgehäuse, die elektromagnetische Felder abschirmen, um Störungen zu verhindern und eine kontrollierte Umgebung für Messungen oder Betrieb sensibler Elektronik zu schaffen. Sie wirken wie Faradaysche Kästen: Felder außerhalb des Gehäuses beeinflussen das Innere nur gering, und das Gehäuse bietet eine leitende Barriere gegen elektromagnetische Störungen.

Aufbau und Funktionsweise: Typische Materialien sind Stahl, Edelstahl, Aluminium oder Kupfer. Wichtig sind durchgehende elektromagnetische Kontakte an Türen, Klappen und Verbindungen; leitende Dichtungen oder Kontaktstreifen sichern die Abschirmung auch an Randbereichen. Öffnungen und Durchführungen müssen möglichst klein oder durch geeignete Filter realisiert sein. Lüftung oder Belüftung erfolgt oft über Wellenleitern mit Frequenz- oder Abschirmfiltern, damit keinSignal ungewollt entweichen kann. Eine boden- oder ramngesicherte Erdung des Gehäuses ist entscheidend, um ungewünschte Kopplungen zu vermeiden.

Ausprägungen: Abschirmkästen reichen von kompakt-bench‑Greifkisten über rackmontierte Schranksysteme bis hin zu größeren Abschirmschränken. Die Abschirmwirkung wird in Dezibel (dB) angegeben und variiert je nach Frequenz, Materialien und Verarbeitung. Anwendungen umfassen EMC/EMI-Tests, Messtechnik, Entwicklung sensibler Elektronik, Laborarbeiten und medizinische Geräte, wo normative Anforderungen beachtet werden müssen.

Standards und Prüfung: Abschirmkästen werden im Kontext elektromagnetischer Compatibility (EMC) bewertet, z. B. nach EN 55032/55024, EN 61000-4-x, regionalspezifisch. Für medizinische Geräte gelten ergänzend Normen wie IEC 60601. Regelmäßige Überprüfung von Kontakten, Dichtungen und Erdung ist Teil der Wartung.