Abnahmeform

Abnahmeform bezeichnet die Art und Weise, wie eine Lieferung, Bauleistung oder Teilleistung durch den Auftraggeber formell akzeptiert wird. Der Begriff ist in Verträgen, Bau- und Beschaffungsprojekten sowie in der Softwareentwicklung von Bedeutung, da er den Zeitpunkt und die Rechtsfolgen der Übergabe mitbestimmt.

Zu den gängigen Formen gehören die schriftliche Abnahme, bei der ein Abnahmeprotokoll erstellt wird und gegebenenfalls Mängel festgehalten werden; die mündliche Abnahme, bei der die Zustimmung ohne schriftliche Bestätigung erfolgt; und die konkludente Abnahme, die durch Nutzung, Zahlung oder stillschweigende Anerkennung eintreten kann. Besondere Praxisformen finden sich im Bauwesen, etwa die Bauabnahme, die als formeller Feststellungsakt mit Protokollierung erfolgt und oft Mängelrügen sowie Nachbesserungen regelt. Teilabnahmen erlauben die schrittweise Abnahme einzelner Bauabschnitte, während der Rest der Leistung noch offen ist. In der Software- und Dienstleistungsbranche wird häufig eine Abnahme im Rahmen von User Acceptance Testing (UAT) oder vergleichbaren Prüfungen vorgenommen, nach deren erfolgreichem Abschluss eine formale Abnahme erfolgt.

Die Abnahme hat wesentliche Folgen: Mit ihr gehen typischerweise Risiko und Gewährleistungsfristen auf den Auftraggeber über, und der Auftragnehmer erhält in der Regel die vertraglich vereinbarte Vergütung. Unter Mängeln kann die Abnahme ganz oder teilweise ausgeschlossen oder in Form einer Nachbesserung bzw. Nachtrag geregelt werden. Die Wahl der Abnahmeform beeinflusst daher Abläufe, Zahlungsmodalitäten und Haftungsfragen im Projekt.