Abflussregelung

Abflussregelung bezeichnet den planvollen Einsatz technischer, operativer und organisatorischer Maßnahmen zur Beeinflussung der Abflüsse von Gewässern, Kanälen oder Abwassernetzen. Ziel ist die Steuerung von Abflussmengen und -zeiten, um Überschwemmungen zu verhindern, die Entwässerung sicherzustellen, Ressourcen zu schonen und ökologische Mindestströme zu gewährleisten.

Sie erfolgt durch bauliche Einrichtungen wie Wehre, Schleusen, Rückstausicherungen, Drossel- und Absperrventile sowie durch räumliche Planung, Retentionsflächen und Rückhaltebecken. Ergänzend kommen hydraulische Modelle, Sensoren zur Überwachung von Füllstand und Durchfluss, Niederschlagsmessung, automatisierte Regelungen (SCADA, Fernsteuerung) sowie datenbasierte Prognosewerkzeuge zum Einsatz. Betrieb und Wartung obliegen in der Regel kommunalen oder überregionalen Wasserbehörden, Entwässerungsunternehmen oder Infrastrukturbetreibern.

Anwendungsbereiche umfassen Fluss- und Kanalbauwerke, Überschwemmungsschutz, städtische Entwässerung, Bewässerung in der Landwirtschaft und die Betriebsführung von Stau- oder Speicherseen. Ziel ist neben dem Hochwasserschutz auch die Vermeidung von Rückstaus, die Sicherstellung ökologischer Fließbedingungen und die Optimierung der Ressourcennutzung.

Herausforderungen sind Klimaextreme, Sedimentation, alternde Infrastruktur sowie divergierende Zielsetzungen zwischen Schutz, Nutzungsinteressen und Umwelt. Zukünftige Entwicklungen umfassen integrierte Gewässerbewirtschaftung, Echtzeitsteuerung und datengestützte Planung.