ADKARmodell

Das ADKAR-Modell ist ein Rahmenwerk für das Management organisatorischer Veränderungen auf individueller Ebene. Es zielt darauf ab, Wandel durch gezielte Unterstützung der einzelnen Mitarbeitenden zu ermöglichen. Das Modell wurde von Jeff Hiatt, Gründer von Prosci, entwickelt und in den späten 1990er Jahren veröffentlicht. ADKAR steht für Awareness, Desire, Knowledge, Ability und Reinforcement, also Bewusstsein, Wunsch, Wissen, Fähigkeit und Verstärkung. Es betrachtet Veränderung primär als Folgeverhalten einzelner Personen statt als rein projektbezogene Aktivität.

Jedes Element adressiert eine spezifische Barriere der Veränderung: Awareness bedeutet, dass Betroffene den Grund des Wandels verstehen; Desire erfasst den Willen, sich zu beteiligen; Knowledge umfasst die notwendigen Informationen und Fähigkeiten; Ability bezieht sich auf die Umsetzung der neuen Verhaltensweisen, inklusive Ressourcen, Prozesse und Unterstützung; Reinforcement dient der langfristigen Verankerung der Veränderung durch Verstärkung, Feedback und Belohnung. Das Modell sieht den Fortschritt durch die fünf Stufen als Zielvorgabe, deren Erreichung zu nachhaltigem Wandel führt.

Anwendung findet das ADKAR-Modell in Change-Management-Programmen als Diagnoseinstrument, Planungs- und Evaluationsrahmen. Es hilft bei der Entwicklung von Kommunikations- und Schulungsmaßnahmen, der Messung des individuellen Adoptionsgrades und der Identifikation von Widerständen. In der Praxis wird ADKAR oft mit anderen Methodiken kombiniert, etwa Projektmanagement- oder Organisationsentwicklungsrahmen, und dient als Orientierung, wie Maßnahmen auf die einzelnen Stufen abgestimmt werden können. Der Wandel wird dabei häufig nicht linear durchlaufen, dennoch bietet das Modell eine klare Struktur zur Förderung von Akzeptanz und nachhaltiger Verhaltensänderung.

Kritisch wird oft vermerkt, dass es stärker auf individuelle Adoption fokussiert als auf strukturelle Veränderungen und dass Erhebungen häufig auf Selbstberichten beruhen. Es ist daher sinnvoll, ADKAR im Zusammenspiel mit weiteren Ansätzen zu verwenden.