24StundenUrinsammlung

Die 24-Stunden-Urin-Sammlung ist eine Laboruntersuchung, bei der innerhalb von 24 Stunden sämtlicher Urin erfasst und analysiert wird. Sie dient der genauen Bestimmung von Gesamtdauervolumen, Proteinen und anderen Substanzen im Urin sowie der Beurteilung der Nierenfunktion und des Harnsystems.

Indikationen sind unter anderem Proteinurie zur Abklärung nephrologischer Erkrankungen, Bewertung der Nierenfunktion, Messung von Urin-Elektrolyten (z. B. Natrium, Kalium), Calcium- und Oxalatbestimmungen bei Verdacht auf Harnsteinbildung, sowie Untersuchungen wie die 24-Stunden-Urin-kortikotisol bei Verdacht auf konstitutionelle Hyperkortisolismus. In der Endokrinologie können auch 24-Stunden-Urin-Freiersäuren oder andere Hormone bestimmt werden.

Ablauf und Vorgehen: Die Sammlung beginnt mit dem ersten Urin nach Verwerfen des ersten Morgenurins des Tages. Danach werden alle Urinationen über 24 Stunden gesammelt und am Ende mit dem ersten Urin des darauffolgenden Morgens abgeschlossen. Der Urinsammelbehälter sollte kühl oder im Kühlschrank aufbewahrt werden; der Behälter ist ordnungsgemäß beschriftet. Wichtig ist eine lückenlose Erfassung, da unvollständige Sammlungen zu fehlerhaften Ergebnissen führen. Die Zuverlässigkeit wird häufig durch die Kreatinin-Konzentration im Sammelurin geprüft.

Vorbereitung und Hinweise: Folgen Sie den ärztlichen Anweisungen zu Medikamenten oder Ernährungsumstellungen, da manche Substanzen die Ergebnisse beeinflussen können. Verunreinigungen durch Verkehr oder Dusche sollten vermieden werden. Nach Abschluss der Sammlung wird der Behälter zum Labor gebracht.

Interpretation: Die Werte werden im Kontext des 24-Stunden-Gesamteindrucks und der Referenzbereiche interpretiert, welche vom Alter, Geschlecht und klinischen Kontext abhängen. Zudem kann die Gesamtcreatinin-Konzentration zur Beurteilung der Vollständigkeit der Sammelzeit dienen. Grenzwerte variieren je nach Substanz und Labor.

Limitationen: Fehlerhafte oder unvollständige Sammlungen, unzureichende Kühlung, Verwechslungen oder Verluste beeinträchtigen die Genauigkeit. Als Alternative können spotbasierte Tests wie das Protein-Kreatinin-Verhältnis verwendet werden, liefern jedoch oft weniger Präzision.