überrepräsentiert

Überrepräsentiert ist ein Begriff aus Statistik und Sozialwissenschaften, der beschreibt, dass eine Teilgruppe in einer Stichprobe, Beobachtung oder Berichterstattung in einem größeren Anteil vorkommt als in der Gesamtpopulation. Formal bedeutet dies, dass der Anteil der Gruppe im untersuchten Datensatz größer ist als ihr Anteil an der Grundgesamtheit. Häufig wird die Überrepräsentation über relative Anteile oder Kennzahlen wie das relative Risiko, die Odds Ratio oder ähnliche Indizes beschrieben.

Ursachen für Überrepräsentation können systematische Verzerrungen der Stichprobe, Selektionsbias, Messfehler oder Zufall in kleinen Stichproben sein. Ebenso können strukturelle Ungleichheiten, Rekrutierungswege oder Netzwerkeffekte dazu führen, dass bestimmte Gruppen stärker vertreten sind als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. In der Praxis kann Überrepräsentation neben legitimen Fokussierungen auch als Verzerrung auftreten, die die Generalisierbarkeit von Ergebnissen einschränkt.

Auswirkungen umfassen potenziell verzerrte Befunde, falsche Schlussfolgerungen oder eine überbetonte Sicht auf eine Gruppe. Zur Minderung von Verzerrungen setzen Forschende Gewichtung, Stratifikation, Anpassungen und Transparenz über Anteil und Kontext ein. In der Medienanalyse kann dokumentierte Überrepräsentation dazu beitragen, Diskrepanzen zwischen Darstellung und Realität offenzulegen.

Überrepräsentiert steht im Gegensatz zu unterrepräsentiert. Der Begriff dient der Beschreibung von Abweichungen zwischen beobachteten Anteilen und realen Populationsmerkmalen und hilft, Verzerrungen in Datensätzen oder Darstellungen zu erkennen.