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Überabstraktion

Überabstraktion bezeichnet den Prozess oder Zustand, bei dem Abstraktion über das angemessene Maß hinaus getrieben wird. Durch Überabstraktion gehen wesentliche Merkmale, Kontexte oder Unterschiede verloren, was zu inkonsistenten oder unzuverlässigen Aussagen führen kann. Der Begriff ist in der deutschen Fachsprache verbreitet und wird verwendet, um davor zu warnen, dass zu stark generalisierte Modelle die Komplexität der Wirklichkeit verfehlen.

Anwendungsfelder variieren, aber der Kern bleibt ähnlich. In der Wissenschaftstheorie wird Überabstraktion kritisiert, wenn Modelle zu

Kritisch begleitet wird Überabstraktion durch die Forderung nach Balance: Abstraktion soll Komplexität handhabbar machen, nicht aber

Siehe auch: Abstraktion, Abstraktionsfehler, Modellierung, Abstraktionsleiste.

stark
vereinfacht
werden
und
zentrale
Variationen
oder
kausale
Zusammenhänge
ausblenden.
In
der
Informatik
kann
übermäßige
Abstraktion
dazu
führen,
dass
Schnittstellen
zu
generisch
sind,
Implementierungen
schwer
nachvollziehbar
bleiben
oder
Abstraktionslecks
auftreten—Karikaturen
der
Realwelt,
die
erst
im
konkreten
Kontext
sichtbar
werden.
In
den
Sozial-
und
Kulturwissenschaften
besteht
die
Gefahr,
komplexe
Phänomene
wie
Kultur,
Interaktion
oder
Institutionen
auf
einfache
Kennzahlen
zu
reduzieren.
In
der
Kunst
wird
Überabstraktion
gelegentlich
als
extremer
Stilmittelpfad
verstanden,
der
Sinnbezug
und
Relevanz
mindert,
aber
auch
neue
ästhetische
Perspektiven
eröffnen
kann.
wesentliche
Merkmale
verdrängen.
Praktische
Gegenmaßnahmen
umfassen
kontextuelle
Begründungen
für
Abstraktionen,
Validierung
gegen
empirische
Befunde
und
eine
iterative
Annäherung
zwischen
abstrakten
Modellen
und
konkreten
Beispielen.