Änderungswunsch

Der Änderungswunsch ist ein formeller Vorschlag zur Modifikation eines Produkts, Systems, Prozesses oder einer Dienstleistung. In deutschsprachigen Organisationen wird er häufig mit einem Change Request oder Änderungsantrag gleichgesetzt. Er kann von Kunden, Nutzern, Entwicklern oder Aufsichtsstellen stammen und zielt darauf ab, offiziell geprüft zu werden.

Zweck ist es zu prüfen, ob die Modifikation sinnvoll, machbar und wirtschaftlich vertretbar ist, Vorteile gegen Kosten, Risiken sowie Auswirkungen auf Umfang, Zeitplan und Qualität abzuwägen. Eine ordnungsgemäß dokumentierte Änderungsanfrage ermöglicht Nachvollziehbarkeit und hilft, unkontrollierte Anforderungsänderungen zu vermeiden.

Typischer Prozess: Ein Änderungsantrag wird mit Begründung, Beschreibung, betroffenen Bausteinen und möglichen Alternativen eingereicht. Er wird protokolliert, auf Auswirkungen, Risiken und Aufwand hin analysiert und von einem Change Authority oder CAB geprüft. Die Entscheidung kann Genehmigung, Ablehnung oder Verschiebung sein, oft mit Auflagen.

Änderungen werden kategorisiert in Standardänderungen (vorab freigegeben), Normale Änderungen (erfordern eine Bewertung) oder Notfalländerungen (schnell freizugeben). Implementierungspläne, Ressourcen, Tests und Verifikation folgen der Genehmigung, mit Aktualisierungen relevanter Dokumentation und Konfigurationsbaselines. Der Change Manager oder Projektleiter überwacht typischerweise den Ablauf.

In IT-Service-Management und in der Softwareentwicklung entspricht der Begriff dem Change Management und wird in Ticketsystemen oder Workflow-Systemen nachverfolgt. Er unterscheidet sich von Fehlerberichten und reinen Funktionswünschen, da er gezielt Änderungen an der Baseline von Produkt oder Prozess betrifft.