stellatecellen

Stellatezellen, oder stellate cells, sind sternförmige Zellen, die in verschiedenen Geweben vorkommen. Der Name leitet sich von ihrem radiären Zellprozessen ab, die unter dem Mikroskop ein sternförmiges Erscheinungsbild erzeugen. Sie erfüllen je nach Gewebe unterschiedliche Funktionen, von Stoffwechsel- und Speichereigenschaften bis hin zu zellulären Reaktions- und Reparaturprozessen.

Hepatische stellate Zellen befinden sich im Raum von Disse in der Leber. In ihrer quieszenten Form speichern sie Vitamin A in Lipidtröpfchen. Nach Leberschäden können sie jedoch aktiviert werden und sich in myofibroblastische Zellen verwandeln, die extrazelluläre Matrix, insbesondere Kollagen, produzieren. Dadurch tragen sie wesentlich zur Fibrose und Narbenbildung bei, spielen aber auch Rollen in der Leberregeneration und Immunantworten. Aufgrund ihrer zentralen Rolle in der Fibrose sind sie ein Fokus von antifibrotischen Forschungsansätzen.

Pankreasstellate Zellen sind in der Bauchspeicheldrüse lokalisiert. Ähnlich wie hepatic stellate cells speichern sie Retinoide und können bei Entzündung und Tumorentwicklung aktiviert werden, wobei sie extrazelluläre Matrix bilden und so zur Fibrose beitragen. Ihre Aktivierung beeinflusst das Tumormikroenvironment bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und die Progression chronischer Pankreatitis.

Im Nervensystem bezeichnet der Begriff stellate Zellen oft sternförmige Neuronen oder Gliazellen. Cerebellare Sternzellen stammen als Interneuronen der Kleinhirnrinde und wirken hemmend. Kortikale Sternzellen, darunter spiny stellate cells in der fünften oder vierten Schädelregion, sind an lokalen Schaltkreisen beteiligt und variieren in ihrer Neurotransmitteraussage je nach Region.

Zusammengefasst umfassen Stellatezellen eine vielfältige Gruppe von sternförmigen Zellen mit wichtigen Funktionen in Speicherung, Fibrose, Gewebehomöostase und neuronalen Schaltkreisen.