sfinkterfunktionen

Sphinkterfunktionen bezeichnet die Regulation des Durchflusses von Inhalten in Hohlorganen durch ringförmige Muskeln, die als Sphinkter bezeichnet werden. Wichtige Sphinkter befinden sich im Analbereich (innere und äußere anorektale Sphinkter), in den Harnwegen (innere und äußere Urethrasphinkter), am unteren Ösophagussphinkter sowie am Pylorussphinkter des Magens. Das Ileocekalventil wirkt als Regulator am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm. Sphinkter sichern Ruhetonus, verhindern Unwillkür und ermöglichen kontrollierte Entspannung bei Defäkation, Miktion und Verdauung.

Die Funktionen werden durch Autonomie des Nervensystems und durch somatische Innervation gesteuert. Der innere anorektale Sphinkter ist reflexiv aktiv und wird vom vegetativen Nervensystem beeinflusst; der äußere Sphinkter wird willkürlich über den Nervus pudendus kontrolliert. Die Koordination ergibt sich aus Reflexen, Beckenbodenmuskulatur und Druckveränderungen, etwa dem Rectoanal-Inhibitionsreflex, der bei Füllung des Rektums eine Entspannung des inneren Sphinkters auslöst.

Diagnostik umfasst Analsphinkter-Manometrie, Rektomanometrie, Elektromyographie der Beckenbodenmuskulatur sowie Endosonographie und Defäkographie. Urologische Tests messen den Druckverlauf in der Harnröhre. Ziel ist die Beurteilung von Tonus, Kraft und Koordination.

Störungen der Sphinkterfunktionen führen zu Inkontinenz, Dyskoordination der Defäkation, gastroösophagealem Reflux oder Pförtnerfunktionsstörungen. Behandlung reicht von Beckenbodentraining, Biofeedback und konservativen Maßnahmen bis zu chirurgischen Verfahren wie Sphinkterrekonstruktion, Implantaten, Beckenbodenplastik oder Schlingenoperationen; bei starker Harninkontinenz kommt oft sakrale Nervenstimulation zum Einsatz. Ziel ist der Wiederaufbau ausreichender Ruhetonus und koordinierten Entspannungsphasen.