schwerkraft

Schwerkraft, auch Gravitation genannt, bezeichnet die Anziehung zwischen Massen. In der klassischen Physik folgt sie dem Newtonschen Gravitationsgesetz: F = G m1 m2 / r^2, wobei G die Gravitationskonstante ist und r der Abstand der Massen. Dieses Gesetz erklärt die Umlaufbahnen der Planeten, Gezeiten und die Fallbewegung von Körpern auf der Erdoberfläche. Es gilt in vielen Situationen als Annäherung, solange Geschwindigkeiten deutlich unter der Lichtgeschwindigkeit und Feldstärken gering sind.

Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein ist Gravitation keine eigenständige Kraft im herkömmlichen Sinn, sondern eine Folge der Krümmung der Raumzeit, verursacht durch Massen und Energie. Messbare Effekte umfassen die Lichtablenkung durch massereiche Objekte, Gravitationszeitdilatation und Gravitationswellen, die 2015 erstmals direkt nachgewiesen wurden.

Auf der Erde beträgt die lokale Erdbeschleunigung g etwa 9,81 m/s², variiert aber durch Breite, Höhe und Dichte der Erdkruste. Diese Beschleunigung liefert das Gewicht und beeinflusst die Gezeiten, Bauwerke und Messinstrumente.

Gravitation wirkt über unendliche Reichweiten und ist maßgeblich für die Orbitalmechanik, die Struktur des Sonnensystems, Galaxien und den Kosmos. Technologien wie Satellitennavigation, GPS, Weltraumfahrt und Geowissenschaften basieren auf genauen Modellen des Gravitationsfeldes.