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nichtadiabatisch

Nichtadiabatisch bezeichnet Prozesse in der Quantenmechanik und der Chemie, bei denen ein System seine innere Struktur nicht in einem einzigen, zeitlich veränderlichen elektronischen Eigenzustand folgt, sondern zwischen Zuständen übergeht. Im Gegensatz dazu beschreibt ein adiabatischer Prozess einen langsamen Wandel, bei dem die Elektronen dem wechselnden Potential der Atomkerne stets in einem Eigenzustand folgen. Die Born-Oppenheimer-Approximation trennt Elektronen- und Kernbewegung, indem angenommen wird, dass die Elektronen sich sofort anpassen, während die Kerne langsamer bewegen. Nichtadiabatische Effekte treten auf, wenn diese Trennung scheitert, etwa bei schnellen nuklearen Bewegungen, engen Energieabständen zwischen elektronischen Zuständen oder starker Kopplung von elektronischer und vibronischer Bewegung. Typische Mechanismen sind derivative Kopplungen zwischen Zuständen, konische Schnittstellen der Potentialflächen und Landau-Zener-Übergänge, die Übergänge zwischen elektronischen oder vibronischen Zuständen ermöglichen.

In der Chemie spielen nichtadiabatische Prozesse eine zentrale Rolle bei photochemischen Reaktionen, Intersystem-Crossing, internal conversion und

Methodisch werden nichtadiabatische Effekte mit speziellen Dynamikansätzen behandelt, etwa Surface-Hopping-Algorithmen, Multispawn-Methoden oder Ehrenfest-Dynamik, oft in Verbindung

bei
der
Relaxation
von
angeregten
Zuständen.
Auch
in
Festkörpern
und
Molekülkomplexen
sind
vibronische
Kopplungen
für
Energieübertragung
und
Nichtgleichgewichtsdynamik
relevant.
mit
quantenchemischen
Berechnungen.
Die
theoretische
Beschreibung
zielt
darauf
ab,
Kopplungen
zwischen
elektronischen
Zuständen
und
Kernbewegungen
zuverlässig
zu
modellieren
und
die
Wahrscheinlichkeiten
von
Zustandsübergängen
abzuschätzen.