kohlenhydratreduzierte

Kohlenhydratreduzierte Ernährung ist ein Ernährungsansatz, bei dem der Anteil von Kohlenhydraten in der täglichen Nahrungsaufnahme deutlich reduziert wird. Der Begriff ist nicht einheitlich definiert; je nach System reicht die Reduktion von moderaten Low-Carb-Stufen bis zu sehr niedrigen Kohlenhydraten. In der Praxis unterscheiden Experten oft zwischen moderatem Low-Carb (typischerweise weniger als 40–130 g Kohlenhydrate pro Tag), Low-Carb- oder ketogenen Ansätzen (unter 50 g/Tag) und strengeren ketogenen Diäten mit regelmäßiger Ketose.

Die Grundidee ist, Fett- und Proteinzufuhr zu erhöhen, damit der Körper Energie aus Ketonen statt aus Glukose bezieht. Das kann zu einer geringeren Blutzucker- und Insulinantwort führen und die Sättigung erhöhen. Typische Lebensmittel sind Fleisch, Fisch, Eier, Nicht-Stärkehaltiges Gemüse und gesunde Fette; kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Brot, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Zucker und Süßigkeiten werden reduziert oder vermieden.

Wissenschaftlich veröffentlichte Evidenz zeigt bei vielen Menschen eine Gewichtsabnahme und Verbesserungen bei Blutzucker- und Triglyceridwerten; Effekte variieren jedoch stark. Langfristige Auswirkungen sind Gegenstand laufender Forschung; Fragen zu Nachhaltigkeit, langfristiger Kalorienzufuhr und möglichen Nebenwirkungen bestehen.

Medizinisch werden kohlenhydratreduzierte Diäten insbesondere bei Typ-2-Diabetes und Insulinresistenz untersucht und können unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden. Sehr niedrige Kohlenhydratzufuhr wird auch bei einigen Epilepsieformen therapeutisch genutzt.

Historisch reichen Konzepte kohlenhydratreduzierter Ernährung bis ins 19. und 20. Jahrhundert zurück; in der jüngeren Vergangenheit erhielten sie breite Aufmerksamkeit in Gesundheits- und Sportdiskursen.