knorpelähnliche

Knorpelähnliche bezeichnet in der Biologie und Medizin Gewebe, Materialien oder Strukturen, die dem Knorpel in Aussehen oder Funktion ähneln, aber nicht identisch mit echtem Knorpel sind. Der Begriff ist descriptiv und wird verwendet, wenn Gewebe Merkmale von Knorpel aufweisen, ohne die strengen Kriterien des Hyalinen Knorpels oder Fibrocartilages zu erfüllen.

Charakteristische Merkmale sind chondrozytäre Zellen oder chondrozyten-ähnliche Zellen in einer extrazellulären Matrix, die Proteoglykane enthält. Die Matrix ähnelt der Knorpelmatrix, kann aber Unterschiede in der Kollagen-Zusammensetzung zeigen; typischerweise liegt der Anteil von Kollagen Typ II vor, während Kollagen Typ I oder andere Komponenten erhöht sein kann. Zudem fehlen oder weichen Strukturen wie das Perichondrium in knorpelähnlichen Geweben ab.

Vorkommen und Nutzung: In der Entwicklungsbiologie, der Pathologie und der regenerativen Medizin wird der Begriff verwendet, um cartilaginäre Differenzierungen zu beschreiben, die in Tumoren, in Gewebekonstrukten oder in Gewebezüchtungstechniken auftreten. Ziel in der Tissue-Engineering-Forschung ist oft die Erzeugung knorpelähnlicher Gewebe, die sich zur Reparatur von Knorpeldefekten eignen könnten.

Evaluation: Die Einordnung erfolgt durch histologische und molekulare Analysen. Färbungen wie Alcianblau zeigen Glykosaminoglykane, Immunhistochemie identifiziert Kollagen Typ II und Proteoglykane wie Aggrecan; mechanische Tests beurteilen Festigkeit und Druckbelastbarkeit.

See also: Knorpel, Hyaliner Knorpel, Fibrocartilage, Geweberegeneration, Tissue Engineering.